Was ist das Endocannabinoid-system und wie funktioniert es?
WIE FUNKTIONIERT DAS ENDOCANNABINOID-SYSTEM?
Glossar zum Endocannabinoid-System:
Endocannabinoid-System (ECS): Interzelluläres Kommunikationssystem, das zum Gleichgewicht der Stoffwechselprozesse und der Optimierung der Körperfunktionen beiträgt.
Phytocannabinoid: Cannabinoid, das auf natürliche Weise von pflanzlichen Organismen produziert wird.
Endocannabinoid: Cannabinoid, das auf natürliche Weise von menschlichen oder tierischen Organismen produziert wird.
Synthetische Cannabinoide: Cannabinoide, die in Labors hergestellt werden.
Cannabinoidrezeptoren: Bestandteile des ECS, die Endo- bzw. Phytocannabinoide aktivieren und eine Verbindung mit ihnen eingehen.
Cannabinoid-Enzyme: Bestandteile des ECS, die Cannabinoide synthetisieren und abbauen.
Homöostase: Die Gesamtheit der Funktionen, die die Stabilität und das Gleichgewicht unseres Körpers bei Veränderungen gewährleisten. Ziel ist es, den Gleichgewichtszustand des Organismus so gut wie möglich aufrechtzuerhalten.
Das Endocannabinoid-System, im Folgenden ECS, ist ein System des menschlichen und tierischen Körpers, wie das Kreislauf- oder Immunsystem. Im Gegensatz zu anderen Systemen ist das ECS nicht auf eine bestimmte physiologische Funktion beschränkt, sondern ist für die Homöostase zuständig, also die Aufrechterhaltung des Gleichgewichtszustand in unserem Körper. Es beeinflusst fast alle anderen Systeme und verändert deren Funktion.
Es handelt sich daher um eines der fundamentalsten Systeme unseres Körpers. Häufig ist man sich über dessen Existenz und Funktionsweise jedoch nicht bewusst. In diesem Artikel erklären wir Konzepte und Funktionen rund um das ECS, um besser zu verstehen, wie Cannabinoide für unseren Körper von Nutzen sein können.
DIE ENTDECKUNG DES ECS
Warum eigentlich habe ich noch nie vom ECS gehört? Es wurde erst vor kurzem (in den 1990er Jahren) durch die Erforschung von Phytocannabinoiden wie THC und CBD entdeckt – wahrscheinlich also deshalb.
Mit der Erforschung der Phytocannabinoide (ironischerweise von den USA mit dem Ziel durchgeführt, Cannabis zu verteufeln) kam es zu einer entscheidenden Entdeckung: Menschen und die meisten Säugetiere haben Cannabinoid-Rezeptoren. Diese Tatsache trug Jahre später (nämlich 1992) auch zur Entdeckung des ersten körpereigenen Cannabinoids (Endocannabinoid) bei. Dieses sogenannte Anandamid ist auch als Glücksmolekül bekannt.
Dank dieser beider Ereignisse wurde das Endocannabinoid-System entdeckt. Namensgebend ist die Pflanze, die all dies ermöglichte. Die Rede ist von Cannabis.
DEFINITION DES ENDOCANNABINOID-SYSTEMS (ECS)
Das Endocannabinoid-System ist ein komplexes interzelluläres Kommunikationssystem, ähnlich einem Neurotransmittersystem. Allerdings ist dieses nicht nur im Gehirn, sondern auch in anderen Organen und Geweben des Körpers vorhanden. Seine Aufgabe ist es, Stoffwechselprozesse auszugleichen und die Funktion unseres Körpers zu optimieren. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulierung unserer physiologischen Funktionen, Stimmung und alltäglichen Erfahrungen. Es handelt sich um ein noch sehr wenig erforschtes System, weil es noch nicht lange bekannt und wie viele körperlichen Systeme sehr komplex ist.
Funktionen des Endocannabinoid-Systems
Wie bereits erwähnt, ist das ECS ein interzelluläres Kommunikationssystem, das in unserem gesamten Körper vorhanden ist.
Das ECS besteht aus drei wichtigen Komponenten:
Endocannabinoide: Cannabinoide sind Neurotransmitter, die vom Körper auf natürliche Weise zur Informationsübertragung produziert werden.
Cannabinoid-Rezeptoren: Proteine, die durch Endocannabinoide/Phytocannabinoide aktiviert werden und von denen sie Informationen empfangen und weiterleiten.
Enzyme: Spezifische Enzyme, die Cannabinoide synthetisieren und abbauen (sowohl Endo- als auch Phytocannabinoide).
WAS SIND CB1- UND CB2-CANNABINOIDREZEPTOREN UND WO BEFINDEN SIE SICH?
CB1-Rezeptoren: Hauptsächlich befinden sie sich im zentralen Nervensystem, am häufigsten im Gehirn. Sie sind in Bereichen anzutreffen, die mit kognitiven Funktionen (Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Sprache, höhere mentale Funktionen), emotionalem Zustand, Schmerz, sensorischer Wahrnehmung, viszeraler Wahrnehmung und motorischer Koordination zusammenhängen. Auch im peripheren Nervensystem können sie vorkommen.
CB2-Rezeptoren: Sie liegen hauptsächlich im peripheren Nervensystem und kommen besonders häufig in Zellen mit einer Immunfunktion vor.
GPR55-Rezeptoren: Sie kommen in den Nebennieren, im Verdauungssystem, im zentralen Nervensystem und in der Milz vor. Diese Rezeptoren sind beteiligt an der Regulierung des Blutdrucks, entzündlicher Schmerzen und des Knochenstoffwechsels.
TRPV: Transienter Rezeptor-Potential-Kationenkanal der Unterfamilie V. Der Kanal und die entsprechenden Vanilloidrezeptoren kommen in allen Geweben und im zentralen und peripheren Nervensystem vor. Es handelt sich um Vermittler von Schmerz und Entzündung, Wärmeregulation und Muskeltonus.
5-HT1A: Serotonerge Rezeptoren, die hauptsächlich im zentralen Nervensystem verteilt sind. Sie stehen im Zusammenhang mit Gefühls- und Gedächtnisprozessen und beeinflussen die Stimmungslage.
GPR18, 5-HT3, PPARs: Diese Rezeptoren und Rezeptorkanäle werden weiter untersucht.
Die Verteilung der Cannabinoidrezeptoren unterscheidet sich völlig von der aller anderen Rezeptoren. Tatsächlich sind sie nämlich sie überall im Körper anzutreffen. Und genau das macht das ECS aus: die allgegenwärtige Präsenz in unserem Körper.
Der als erster entdeckte CB1-Rezeptor ist viel besser erforscht. Seine Häufigkeit im Gehirn kann anhand der nachstehenden Grafik nachvollzogen werden.
ENDOCANNABINOIDE, DIE BIS HEUTE BEKANNT SIND:
Estructura molecular de la Anandamida
Anandamid: Es handelt sich um das erste Cannabinoid, das entdeckt wurde. Der Name leitet sich von dem Wort „Ananda“ ab. Im Sanskrit bezeichnet dies Glückseligkeit, also einen Zustand der Gelassenheit, des geistigen Friedens und des Glücks. Anandamid wird im Gehirn synthetisiert, wo Gedächtnis, Motivation, Motorik und Bewegung sowie andere höhere kognitive Prozesse gesteuert werden. Es hat die Fähigkeit, physiologische Empfindungen wie Schmerz, Appetit, Freude und Zufriedenheit zu beeinflussen. Anandamid wird bei Bedarf an entsprechender Stelle synthetisiert und bindet sich an unsere CB1- und CB2-Endocannabinoidrezeptoren. Es wird allerdings auch sehr schnell abgebaut.
2-Arachidonoylglycerin (2-AG): 2-AG kommt hauptsächlich im Gehirn vor und bindet vor allem an CB2-Rezeptoren, wodurch Immun-, Entzündungs- und Schmerzprozesse beeinflusst werden.
Andere anerkannte Endocannabinoide: 2-Arachidonylglyceryläther, Virodamin, N-Arachidonoyldopamin.
WIE FUNKTIONIERT DAS ENDOCANNABINOID-SYSTEM?
Das ECS und seine jeweiligen Bestandteile – Endocannabinoide und Rezeptoren – interagieren miteinander wie Schloss und Schlüssel. Die Rezeptoren sind das Schloss, die Endocannabinoide oder Phytocannabinoide hingegen der Schlüssel.
Wissenschaftlicher gesagt:
Cannabinoidrezeptoren sind Proteine in der Zellmembran, die als Schleuse für Endocannabinoide (Cannabinoide, die aus körpereigenen Fettsäuren gewonnen werden) dienen. Diese körpereigenen, lipidähnlichen Substanzen wirken wie ein perfekter Schlüssel, der sich an die Rezeptoren bindet. Geschieht dies, wird der Rezeptor aktiviert. Diese Aktivierung wiederum führt zu Veränderungen in den Zellen, die letztlich die Wirkung des Endocannabinoid-Systems auf die physiologischen Prozesse im Körper ins Rollen bringt.
Phytocannabinoide (Cannabinoide aus der Cannabispflanze) und viele synthetische Cannabinoide binden in ähnlicher Weise an diese Schleuse. Die damit verbundenen Wirkungen entsprechen denen der Endocannabinoide. Manchmal verstärken oder verbessern sie die Wirkung sogar.
WELCHE FAKTOREN werden durch das ECS BEEINFLUSST?
Energiebilanz und Stoffwechsel
Die Stressreaktion
Das weibliche Fortpflanzungssystem
Das autonome Nervensystem
Analgesie oder Schmerzreaktion
Temperaturregulierung
Das Immunsystem
Träume
Körperliche Betätigung
Gedächtnis und kognitive Funktionen
Humor
Appetit
Wie bereits erwähnt, ist die Hauptfunktion des ECS die Regulierung der Homöostase des Körpers. Für unseren Organismus ist es fundamental, dieses Gleichgewicht durch die tägliche Arbeit aller Systeme unseres Körpers aufrechtzuerhalten. Überwacht werden diese vom ECS.
WIE WIRKT CANNABIDIOL (CBD) AUF DAS ENDOCANNABINOID-SYSTEM (ECS)?
Cannabinoide wie CBD binden an Cannabinoidrezeptoren und aktivieren sie. Dies verbessert die Effizienz unseres Endocannabinoid-Systems und das ECS kann sich so besser der Aufrechterhaltung des Gleichgewichts im Rest unserer Organe widmen. Ein sehr vielversprechender Aspekt der Erforschung von CBD ist seine Fähigkeit, die Wirkung der vorhandenen Endocannabinoide in unserem Körper zu verstärken, indem es die Aktivität des für ihren Abbau verantwortlichen Enzyms hemmt.
Bisherige Studien weisen auf verschiedene Arten der Interaktion zwischen dem ECS und den verschiedenen Phytocannabinoiden hin. Ein deutliches Beispiel ist CBD, dessen Konsum die Rezeptoren nicht auf die gleiche Weise aktiviert wie THC und daher keine psychotrope Wirkung hat.
Erfahren Sie mehr über CBD in unserem Artikel: Was ist CBD?
WIR ALLE HABEN EIN ECS, das wir MIT ODER OHNE CANNABIS optimieren können
Das Endocannabinoid-System gehört unzertrennlich zum menschlichen Körper und ist auch dann aktiv, wenn Sie noch nie Cannabis konsumiert haben. CBD ist eine Möglichkeit, Ihr ECS zu stärken und Ihre Lebensqualität auf natürliche und effektive Weise zu verbessern.
Wir wissen immer noch nicht viel über das Endocannabinoid-System, unsere Endocannabinoide und wie wirksam Phytocannabinoide sein können. Tag für Tag wird weitergeforscht. Aller Wahrscheinlichkeit nach gibt es weitere Rezeptoren, Endocannabinoide und Komponenten des ECS, die es noch zu entdecken gilt.
Wichtig ist, dass wir uns weiterhin dafür einsetzen, dass Regierungen und Institutionen sich für die Erforschung dieses faszinierenden Systems und der Vorteile, die es für das Verständnis unseres Organismus und der Verbindung zwischen Geist und Körper bietet, interessieren.
Sie widmet sich der Forschung und Entwicklung in der Cannabiswelt. Mit ihrer Erfahrung in Design-, Innovations- und Nachhaltigkeitsprojekten versucht sie, verschiedene Einheiten in der Cannabiswelt zusammenzubringen, um die Pflanze zu entstigmatisieren und sie für die Nutzer zugänglicher zu machen.
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